Karin Ugowski
Karin Ugowski ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin, Synchronsprecherin, Sprecherin, Produzentin, Kunst- und Kulturförderin und Kultur-Veranstalterin mit Arbeitsstationen in USA, Großbritanien, Frankreich, Italien, Spanien, Israel und vielen anderen Ländern und natürlich in Deutschland. Durch ihren ungewöhnlichen/auffälligen Gesichtstyp in ihrem fortgeschrittenen Alter wurde die früher eher als "hübsche Blonde" eingeordnete Schauspielerin kürzlich für ihren charakterstarken Auftritt in dem für den Academy award nominierten international viel besprochenen und umstrittenen Kinofilm "Foxtrot" (2017) als Mutter der Protagonisten, die an Demenz leidet und ein strenges Regiment führt viel besprochen.
Karin Ugowksi wuchs im zerstörten Deutschland der Nachkriegszeit in Berlin-Johannisthal auf und studierte entgegen dem Wunsch ihrer Eltern von 1962 bis 1965 Schauspiel an der Filmhochschule HFF Konrad Wolf in Potsdam.
Noch vor Beendigung ihres Schauspielstudiums wurde sie für weibliche Hauptrollen in Märchenkinofilmen der DEFA verpflichtet, die bis heute eine große Fangemeinde haben. Diese Filme gelten heute als Rarität deutscher Filmgeschichte und werden jährlich zum Jahresende (zur Weihnachtszeit) im deutschen Fernsehen wiederholt. Es folgten weitere Hauptrollen in Filmen wie z.B. ''Signale - Ein Weltraumabenteuer'', ''Osceola'', ''Das unsichtbare Visier'', und weitere. Anfang der 1970er-Jahre gehörte sie für mehrere Fälle zum TV Ermittlerteam des ''Polizeiruf 110'' und spielte in diversen Folgen der TV-Reihe ''Der Staatsanwalt hat das Wort''.
Zeitgleich stand Karin Ugowski an verschiedenen Theatern Berlins auf der Bühne. Bevor sie ab Mitte der 1960er Jahre an die Theaterbühne Volksbühne Berlin Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz unter der Intendanz von Benno Besson gerufen wurde, der sie bis 2003 unter der Intendanz von Frank Castorf treu geblieben ist, war sie zuvor kurzzeitig auch am Maxim-Gorki-Theater in Berlin engagiert. Zu bekannten Inszerierungen mit Karin Ugowski an der Volksbühne gehörten unter anderem Jean Baptiste Molière ''Der Arzt Wider Willen'' unter der Regie von Benno Besson und Heiner Müller oder beispielsweise ''Ende Gut, Alles Gut'' von William Shakespeare unter der Regie ihres zweiten Lebensgefährten, dem Schauspieler, Oberspielleiter und Regisseur Helmut Straßburger.
Trotz ihrer aktiven Filmarbeit blieb Karin Ugowski bis 2003 fester Teil des Theater-Ensembles der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und stand mit späteren Filmpartnern wie z.B. Armin Mueller-Stahl, Henry Hübchen und Leander Haußmann auf einer Theater-Bühne, welche später unter der Intendanz von Frank Castorf durch politisch - sowie sozial-kritische und moderne, provokante Inszenierungen international auffallen sollte. Sie gehörte zu den aktiven Befürwortern politischer Veränderungen und des Wandels der Volksbühne unter Frank Castorf und Christoph Schlingensief und setzte sich weiter für das Theater ein, während sie parallel in Film und Fernsehen gastierte und das Ensemble der Volksbühne bereits stark wechselte.
Ihre besondere Wandlungsfähigkeit stellte sie vor einigen Jahren erneut in dem Kurzfilm ''Open'' von Charlotte Siebenrock unter Beweis, in dem sie sich innerhalb von drei Minuten von einer alten Tankraststätten-Bedienung in eine jung gebliebene lebensfrohe Frau verwandelte. Der Kurzfilm wurde auf verschiedenen Filmfestivals präsentiert. Von 2005-2009 spielte Karin Ugowski die durchgehende Rolle der Eva Landmann in der Telenovela ''Wege zum Glück''. Jüngst machte die für Kunst und Kultur in Norddeutschland sich stark machende Künstlerin erst wieder durch ihre Mitwirkung als Mutter der Hauptfigur in Samuel Maoz jüngsten Kinofilm "Foxtrot" (Isreal, 2017) von sich reden, welcher als Folgeverfilmung in die Fußstapfen seines preisgekrönten Kriegsdramas "Lebanon" (Kino / 2009) tritt und in Cannes und zur Viennale anlaufen soll.
Insgesamt wirkte die Schauspielerin in über 80 Theaterproduktion und über 150 Film - und Fernsehproduktionen mit. Politisch galt Karin Ugowski zu jeder Zeit als systemkritisch, was sich auch in ihrem Theater-Engagement und diversen Lesungen widerspiegelt. Seit 2006 ist Karin Ugowski aktives Mitglied der Deutschen Filmakademie.
Privatleben
Karin Ugowski pflegte eine langjährige Freundschaft mit dem Schriftsteller, Theaterautor und Romancier Peter Brasch, der immer wieder den Kontakt zu ihr suchte, ihr einen Gedichtband widmete und 1989 "Die goldene Gans - eine Hörspieladaption" schrieb, inspiriert von ihrer Rolle der Prinzessin Roswitha in dem Filmklassiker. Er starb 2001 und ist der Bruder des ebenfalls bekannten Autors und Regisseurs Thomas Brasch.
Ihr öffentlicher Nachname Ugowski ist nicht ihr Geburtsname und stammt aus der Ehe mit ihrem ersten Mann in den 1960er Jahren, als sie durch ihre ersten Hauptrollen in Kino-Filmen bekannt wurde, in einer Era in der es üblich war, den Partner früh und oft noch sehr jung zu heiraten. In dieser Zeit wurde ihr geliebter erster Sohn Joerg Ugowski geboren. Nach der Scheidung behielt sie im Hinblick auf ihre Arbeit als Schauspielerin und den Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit den Namen bei.
In den 1970er Jahren verliebte sie sich in den bekannten Schauspieler und Theaterregisseur Helmut Straßburger (der 2010 verstarb), den sie bei gemeinsamen Theaterinszenierungen in Berlin kennenlernte und was zu einer intensiven Lebens-Partnerschaft führte. In dieser Zeit wurde auch ihr geliebter zweiter Sohn, der Schriftsteller, Essayist, Dramatiker, Theater- und Filmregisseur und Komponist Sebastian Ugovsky-Straßburger geboren.
Seit 1993 ist sie mit dem letzten lebenden Schüler Otto Nagels, dem Grafiker und Maler Günter Horn verheiratet. Gemeinsam haben sie sich in den letzten Jahrzehnten viel in der Norddeutschen Region für die Förderung und Durchführung von Kunst und Kultur Projekten stark gemacht und waren auch gemeinsam bei Presseauftritten zugegen. Seine Gemälde sind beliebte Sammlerstücke in der Szene der Theater und FIlmschaffenden. Was nicht zulaetzt darauf zurückzuführen ist, dass er als Bühnenbildner an großen deutschen Theaterbühnen begann.
Für die Theaterarbeit hat die inzwischen 80 jährige Schauspielerin, die auf Grund ihrer Biografie immer systemkritisch geblieben ist, nach eigenen Aussagen inzwischen nicht mehr die Kraft. Obwohl das immer ihre große Liebe bleiben wird und ihrer Meinung nach auch die beste Kunstform ist um kritisch zu bleiben. Das schlägt sich auch in vielen ihrer Lesungen und Interview Aussagen nieder. Die Schauspielerin gilt aber grundsätzlich eher als pressescheu und gibt ungern Interviews. Es sei denn es gibt einen Kontext zu dem es tatsächlich etwas zu sagen gibt.
Links: IMDb | Wikipedia | Filmmakers | Historical photo archive | Long interview at interscenar.io
Hinweis: Alle Texte und Informationen auf den Webseiten unter der Adresse karin-ugowski.com oder .de werden in rechtlicher Vertretung vom Künstlerbüro un poco | artist offices zur Verfügung gestellt und geben den Eindruck und die Einschätzung aus der Sicht von un poco | artist offices wieder. Bei Fragen zu den hier zur Verfügung gestellten Informationen oder zu der Künstlerin selbst wenden Sie sich bitte an un poco | artist offices. http://www.unpoco.me